Mental Health am Arbeitsplatz: Warum sie für dich entscheidend ist

  • Verfasst von: Diana Tran
  • Letzte Aktualisierung: 21 März 2025
Mental Health, das Gegenteil übermächtiger Belastungen, die zu Erkrankungen durch den Job bei Menschen führen.

Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz gewinnt zunehmend an Bedeutung – nicht nur für Mitarbeitende, sondern auch für Unternehmen. Stress, Überforderung und emotionale Erschöpfung führen nicht nur zu höheren Krankheitsraten, sondern auch zu Produktivitätsverlust und Fluktuation.

Als Arbeitgeber spielst du eine zentrale Rolle dabei, mentale Gesundheit zu fördern und ein unterstützendes Arbeitsumfeld zu schaffen. Doch wie gelingt das konkret?

Was bedeutet „Mental Health am Arbeitsplatz“?

Unter „Mental Health“ versteht man die emotionale, psychologische und soziale Gesundheit eines Menschen. Am Arbeitsplatz umfasst das:

  • den Umgang mit Stress
  • emotionale Resilienz
  • Zufriedenheit und Motivation
  • ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Berufs- und Privatleben

Ein gesunder Geist ist ebenso wichtig wie ein gesunder Körper – besonders in einer leistungsorientierten Arbeitswelt.

Warum ist mentale Gesundheit für Unternehmen so wichtig?

🚨 Höhere Fehlzeiten und Krankheitskosten

Laut Studien der WHO und deutschen Krankenkassen führen psychische Erkrankungen zu einer signifikanten Anzahl an Fehltagen. Depressionen, Burnout oder Angststörungen zählen zu den häufigsten Ursachen für Langzeiterkrankungen.

💸 Wirtschaftlicher Schaden durch Produktivitätsverlust

Unkonzentrierte, unmotivierte oder emotional überlastete Mitarbeitende leisten weniger – selbst wenn sie physisch anwesend sind („Präsentismus“).

🤝 Mitarbeiterbindung und Employer Branding

Ein offener Umgang mit psychischer Gesundheit steigert das Vertrauen, erhöht die Zufriedenheit und macht dein Unternehmen attraktiver für neue Talente.

Vorteile mentaler Gesundheit am Arbeitsplatz

Vorteil Bedeutung für dein Unternehmen
🚀 Höhere Produktivität Gesunde Mitarbeitende arbeiten effizienter und fokussierter
💡 Bessere Teamkultur Psychisch stabile Teams kommunizieren offener und konfliktfreier
🔒 Geringere Fluktuation Zufriedene Mitarbeitende bleiben länger im Unternehmen
🧲 Attraktivität als Arbeitgeber Unternehmen mit Gesundheitsfokus ziehen Fachkräfte an


Auswirkungen der Mental Health am Arbeitsplatz

Die mentale Gesundheit hat enorme Auswirkungen auf den Arbeitsplatz, und ihr Einfluss ist weitreichender, als viele erkennen. Ein gesunder Geist kann die Schaffenskraft steigern, die Zusammenarbeit fördern und zu einer positiven Arbeitskultur beitragen.

Umgekehrt kann eine beeinträchtigte das Gegenteil bewirken. Hier sind einige der tiefgreifenden Auswirkungen, die mentale Gesundheit - oder deren Fehlen - auf den Arbeitsplatz haben kann:

1. Produktivität

Mitarbeiter, die mit mentalen Gesundheitsproblemen zu kämpfen haben, können Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren, Entscheidungen zu treffen oder Aufgaben rechtzeitig zu erledigen. Das Resultat? Projekte können ins Stocken geraten, Deadlines können verfehlt werden und die allgemeine Effizienz kann sinken.

2. Fehlzeiten

Psychische Erkrankungen sind eine der Hauptursachen für Fehlzeiten am Arbeitsplatz und leider nach wie vor ein echtes Tabuthema. Mitarbeiter könnten sich aus Angst vor Stigmatisierung psychischer Erkrankungen oder aus Unfähigkeit, ihre Arbeit zu erfüllen, krankmelden.

3. Zwischenmenschliche Beziehungen

Ein Mitarbeiter, der mit mentalen Herausforderungen konfrontiert ist, kann Schwierigkeiten in der Kommunikation mit Kollegen haben, was zu Missverständnissen, Konflikten oder einem Mangel an Teamkohäsion führen kann.

Mental Health – das Thema kann sich auch auf weniger ausfallende Arbeitstage durch ernsthaft Erkrankungen auswirken.

4. Arbeitsmoral und Engagement

Ein Arbeitsplatz, der die mentale Gesundheit nicht fördert, kann zu einem sinkenden Mitarbeiterengagement führen. Wenn die Mitarbeitenden das Gefühl haben, dass ihre mentalen Gesundheitsbedenken nicht ernst genommen werden, können sie sich entfremdet und weniger verpflichtet fühlen. Eine gute Work Life Balance kann auch zur Steigerung des Wohlbefindens der Menschen im Job führen.

5. Geschäftsergebnisse

Die vorherigen Punkte können letztlich zu finanziellen Auswirkungen führen. Fehlzeiten, niedriger Output und hohe Mitarbeiterfluktuation können die Betriebskosten erhöhen und den Profit verringern.

6. Arbeitssicherheit

In extremen Fällen können psychische Gesundheitsprobleme zu einem erhöhten Risiko für Unfälle oder Verletzungen am Arbeitsplatz führen, insbesondere in Berufen, die hohe Konzentration und Aufmerksamkeit erfordern.

7. Reputation des Unternehmens

Unternehmen, die sich nicht um die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeitenden kümmern, können auf lange Sicht ihren guten Ruf verlieren. Ein solches Image kann die Fähigkeit des Unternehmens beeinträchtigen, Top-Talente anzuziehen oder zu halten.

Verstehen und Erkennen dieser Auswirkungen ist nur der erste Schritt. Unternehmen müssen aktiv werden, Strategien entwickeln und Ressourcen bereitstellen, um sicherzustellen, dass der Arbeitsplatz die mentale Gesundheit fördert und nicht beeinträchtigt. Indem du die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz priorisierst, investierst du nicht nur in das Wohlbefinden deiner Mitarbeitenden, sondern auch in den langfristigen Erfolg deines Unternehmens.

Wie kannst du als Arbeitgeber mentale Gesundheit fördern?

📣 Offene Kommunikation fördern

🧘 Präventionsangebote schaffen

  • Biete Workshops zu Resilienz, Stressbewältigung oder Achtsamkeit an
  • Stelle psychologische Unterstützung bereit (z. B. über EAP-Programme)

🕐 Flexibilität ermöglichen

🏋️‍♂️ Physische Gesundheit einbeziehen

 

Psychische Gesundheit messbar machen

Führe regelmäßig anonyme Mitarbeiterbefragungen durch, um den emotionalen Zustand Deines Teams zu erfassen. Nutze diese Erkenntnisse für gezielte Maßnahmen.

Auch Kennzahlen wie Krankheitsquote, Fluktuation oder Feedback aus Exit-Gesprächen geben Dir Hinweise auf das psychische Klima in deinem Unternehmen.

Nachhaltigkeit statt Einmalmaßnahmen

Mentale Gesundheit darf kein einmaliges Projekt sein. Integriere sie dauerhaft in deine Unternehmenskultur:

  • Benenne Gesundheitsbeauftragte oder Mental Health Officer
  • Organisiere regelmäßige Weiterbildungen für Führungskräfte
  • Kommuniziere regelmäßig zu Themen wie Wohlbefinden und Achtsamkeit

Eine gute Mental Health am Arbeitsplatz kann die Grenzen der Belastbarkeit erweitern.

Best Practices: Verbesserung der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz

1. Flexible Arbeitszeiten:   Das moderne Arbeitsleben kann oft stressig sein. Indem Arbeitgeber flexible Arbeitszeiten anbieten, ermöglichen sie ihren Mitarbeitern, ihre beruflichen und privaten Verpflichtungen besser in Einklang zu bringen. Das kann nicht nur den Stress reduzieren, sondern auch das Gefühl der Autonomie und Kontrolle über den eigenen Zeitplan erhöhen.

2. Pausen:  Regelmäßige Pausen sind unerlässlich, um den Geist zu erfrischen und die Konzentration zu erhöhen. Ein kurzer Spaziergang, ein Moment der Stille oder einfache Dehnübungen können helfen, den Kopf freizumachen und die Produktionskraft zu steigern. Arbeitgeber sollten solche Pausen aktiv fördern und entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung stellen und die Grenzen dieser Räume respektieren.

3. Bildungsprogramme:  Schulungen und Workshops, die das Bewusstsein für psychische Gesundheit erhöhen, sind ein Muss. Arbeitnehmer sollten in der Lage sein, Anzeichen von psychischem Stress bei sich selbst und bei anderen zu erkennen und zu wissen, wie sie Unterstützung suchen oder bieten können.

4. Sportliche Aktivitäten:  Bewegung ist nicht nur für die körperliche Gesundheit wichtig, sondern hat auch nachweisliche positive Auswirkungen auf die mentale Gesundheit. Ein betriebliches Fitnessprogramm, Yoga-Kurse oder gemeinsame Sportaktivitäten können die Moral steigern und helfen, Stress abzubauen.

5. Räume zum Entspannen:  Bereiche, in denen die Mitarbeitenden sich zurückziehen und entspannen können, sind essenziell. Es können Ruheräume, Meditationsecken oder einfach Orte sein, die von der Hektik des Alltags ablenken und eine Pause ermöglichen.

6. Kommunikationskanäle:  Eine offene Kommunikationskultur ist entscheidend. Arbeitnehmer sollten ermutigt werden, ihre Gefühle, Bedenken und Vorschläge ohne Angst vor Vergeltung oder Urteil zu teilen. Regelmäßige Feedback-Sitzungen und Anonymitätsoptionen können hierbei nützlich sein.

7. Therapeutische Unterstützung:  Es ist wichtig, dass Unternehmen professionelle Unterstützung für die Mitarbeitenden bereitstellen, die sie benötigen. Das kann in Form von Beratungsdiensten, Therapie oder Zugang zu psychologischer Beratung sein.

8. Teambuilding:  Starke Teambeziehungen können ein Sicherheitsnetz für Mitarbeiter sein. Teambuilding-Aktivitäten, Workshops oder gemeinsame Events können dazu beitragen, dass sich die Mitarbeitenden unterstützt und wertgeschätzt fühlen.

9. Anerkennung und Wertschätzung:  Einfache Gesten der Anerkennung können Wunder wirken. Egal ob durch Lob, Bonusprogramme oder Arbeitnehmende des Monats-Auszeichnungen, es ist wichtig, dass deine Mitarbeitenden wissen, dass ihre Arbeit gesehen und geschätzt wird. Das schafft auch gleich ein positives Arbeitsklima.

Passend dazu: Mitarbeiter des Monats: Vorteile und Motivationseffekt

10. Kontinuierliche Überprüfung:  Die mentale Gesundheitslandschaft ist dynamisch, und was heute funktioniert, funktioniert vielleicht morgen nicht. Es ist wichtig, regelmäßig die eingeführten Maßnahmen zu überprüfen, Feedback zu sammeln und Anpassungen vorzunehmen, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Mitarbeitenden erfüllt werden.

Indem du diese Best Practices in deinem Unternehmen implementierst, zeigst du nicht nur, dass du dich um das Wohl deiner Arbeitnehmer kümmerst, sondern schaffst auch eine positive, produktive und innovative Arbeitsumgebung, die für den langfristigen Erfolg unerlässlich ist.

Fazit: Mentale Gesundheit ist Deine Führungsverantwortung

Mentale Gesundheit ist kein „Nice-to-have“, sondern ein entscheidender Erfolgsfaktor für moderne Unternehmen. Wenn du aktiv in das psychische Wohlbefinden deiner Teams investierst, profitierst du langfristig – menschlich wie wirtschaftlich.

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Häufig gestellte Fragen
  • Achte auf Anzeichen wie Rückzug, Reizbarkeit, Leistungsschwankungen oder häufige Kurzzeiterkrankungen. Führungskräfte sollten regelmäßig Gespräche führen und ein vertrauensvolles Klima schaffen.
  • Laut § 5 des Arbeitsschutzgesetzes bist Du verpflichtet, psychische Belastungen am Arbeitsplatz zu beurteilen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Die psychische Gefährdungsbeurteilung ist gesetzlich vorgeschrieben.
  • Neben klassischen EAP-Programmen gibt es digitale Lösungen wie Mental-Health-Apps, Online-Coachings oder HR-Tools, die das Wohlbefinden deiner Mitarbeitenden erfassen und fördern.

 

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Thema: Arbeitsplatz / Mental Health am Arbeitsplatz

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