Feiertage stellen arbeitsrechtlich eine Besonderheit dar, weil an ihnen ein allgemeines Beschäftigungsverbot gilt. Wenn du als Arbeitgeber überlegst, welche Feiertage du zu berücksichtigen hast und welche nicht, dann möchten wir dir in diesem Beitrag eine Hilfestellung geben.
Zu unterscheiden sind vor allen Dingen kirchliche und gesetzliche Feiertage, darüber hinaus gibt es aber auch noch die Unterscheidung zwischen bundeseinheitlichen und auf das einzelne Bundesland bezogene Feiertage.
Die bundeseinheitlichen gesetzlichen Feiertage sind: Neujahr, Ostern inklusive Karfreitag, Pfingsten, Christi Himmelfahrt, 1. Mai als Tag der Arbeit, Tag der Deutschen Einheit und die Weihnachtsfeiertage. Heilig Abend und Silvester hingegen werden nicht als gesetzliche Feiertage gerechnet und können daher auch als normaler Arbeitstag behandelt werden.
Tatsächlich handelt es sich bei den meisten gesetzlichen Feiertagen um christliche Anlässe – den Tag der Arbeit und den Tag der Deutschen Einheit einmal herausgenommen.
Feiertag
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Datum 2024
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Datum 2025
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Gültig in folgenden Bundesländern
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Neujahr |
1. Januar (Montag) |
1. Januar (Mittwoch) |
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Heilige Drei Könige |
6. Januar (Samstag) |
6. Januar (Montag) |
- Baden-Württemberg
- Bayern
- Sachsen-Anhalt
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Internationaler Frauentag |
8. März (Freitag) |
8. März (Samstag) |
- Berlin
- Mecklen-Vorpommern
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Karfreitag |
29. März (Freitag) |
18. April (Freitag) |
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Ostersonntag |
31. März (Sonntag) |
20. April (Sonntag) |
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Ostermontag |
1. April (Montag) |
21. April (Montag) |
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Tag der Arbeit |
1. Mai (Mittwoch) |
1. Mai (Donnerstag) |
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Christi Himmelfahrt |
9. Mai (Donnerstag) |
29. Mai (Donnerstag) |
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Pfingstsonntag |
19. Mai (Sonntag) |
8. Juni (Sonntag) |
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Pfingstmontag |
20. Mai (Montag) |
9. Juni (Montag) |
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Fronleichnam |
30. Mai (Donnerstag) |
19. Juni (Donnerstag) |
- Baden-Württemberg
- Bayern
- Hessen
- NWR
- Rheinland-Pfalz
- Saarland
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Friedensfest |
8. August (Donnerstag) |
8. August (Donnerstag) |
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Mariä Himmelfahrt |
15. August (Donnerstag) |
15. August (Freitag) |
- Saarland auch teils in: Bayern
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Weltkindertag |
20. September (Freitag) |
20. September (Samstag) |
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Tag der Deutschen Einheit |
3. Oktober (Donnerstag) |
3. Oktober (Freitag) |
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Reformationstag
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31. Oktober (Donnerstag)
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31. Oktober (Freitag)
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- Brandenburg
- Bremen
- Hamburg
- Mecklenburg-Vorpommern
- Niedersachsen
- Sachsen
- Sachsen-Anhalt
- Schleswig-Holstein
- Thüringen
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Allerheiligen |
1. November (Freitag) |
1. November (Samstag) |
- Baden-Württemberg
- Bayern
- NRW
- Rheinland-Pfalz
- Saarland
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Buß- und Bettag |
20. November (Mittwoch) |
19. November (Mittwoch) |
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1. Weihnachtstag |
25. Dezember (Mittwoch) |
25. Dezember (Donnerstag) |
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2. Weihnachtstag |
26. Dezember (Donnerstag) |
26. Dezember (Freitag) |
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In Baden-Württemberg kommen zu den bundeseinheitlichen Feiertagen noch zusätzlich Heilige Drei Könige, Fronleichnam und Allerheiligen dazu. Gleiches gilt für Bayern, Nordrhein Westfalen und Rheinland Pfalz. Hier gibt es allerdings den Feiertag Heilige Drei Könige nicht. Sachsen Anhalt hingegen kennt Heilige Drei Könige wieder als Feiertag.
Bayern kennt als Bundesland wohl die meisten Feiertage, denn hier kommt noch Mariä Himmelfahrt hinzu. Auffällig ist, dass besondere Feiertage dann angesetzt sind, wenn es sich um Gebiete mit vorwiegend katholischer Bevölkerung handelt. Besondere evangelische Feiertage, die über die katholischen Feiertage hinausgehen, gibt es kaum.
Berlin feiert noch den internationalen Frauentag, einen Tag, der auf eine russische Tradition zurückgeht.
Feste Feiertage gegen bewegliche Feiertage
Einige Feiertage fallen immer auf das gleiche Datum. Denke an die Regelungen zu den Feiertagen an Weihnachten. Diese liegen immer an den beiden Tagen nach Heiligabend, der am 24.12. ist. Andere Feiertage wie Ostern, Pfingsten und Fronleichnam sind beweglich. Sie fallen auf eine bestimmte Anzahl an Tagen nach einem anderen Feiertag. Diese Abstände sind biblisch festgelegt und werden in den Gesetzen der Bundesländer berücksichtigt.
Wandel der Feiertage
Während Tage wie Christi Himmelfahrt, Weihnachten, Ostern, Pfingsten und Co., also Feiertage, die sich an kirchlichen Tagen orientieren, quasi in Stein gemeißelt erscheinen, sind weltliche gesetzliche Feiertage offenbar eher in der Diskussion. So wurde der Tag der Deutschen Einheit tatsächlich über lange Zeit mit dem Buß- und Bettag verhandelt. Durchgesetzt hat sich der Tag der Deutschen Einheit, weil davon offenbar mehr Menschen sich betroffen fühlten. Bundeseinheitliche Feiertage sind in allen Bundesländern mit einem Beschäftigungsverbot belegt. Rein kirchliche Anlässe sind wiederum anders zu behandeln. Nach den Feiertagsgesetzen ist es hier erforderlich, dass die Menschen ihre Religion ausüben dürfen. Eine bezahlte Freistellung muss in Deutschland allerdings nicht erfolgen.
Neben den Bundesländern mit besonders vielen Feiertagen gibt es auch die Kandidaten mit besonders wenig Feiertagen. Dazu zählen neben Schleswig Holstein auch Niedersachsen, Hamburg und Bremen. Diese Länder haben gerade das Minimum der Termine, an denen Arbeitnehmer in Deutschland nicht arbeiten müssen.
Während einige gesetzliche Feiertage 2024 und auch sonst ohnehin auf einem Sonntag, einem Tag, an dem nicht gearbeitet wird, liegen, gibt es auch die besonderen Feiertage, die flexibel liegen oder die, wie der Tag der Deutschen Einheit, auf ein bestimmtes Datum fallen.
Die Festlegung der Feiertage erfolgt per Gesetz, aber natürlich müssen Feiertage wie Christi Himmelfahrt nicht permanent neu ausdiskutiert werden.
Gesetzliche Feiertage in der Abrechnung
Allgemein wird an Feiertagen nicht gearbeitet und zwar unabhängig davon, ob deine Mitarbeiter einer bestimmten Religion angehören oder nicht. Das ArbZG (Arbeitszeitgesetz) schreibt eine Arbeitsruhe vor. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. So sind Rettungsdienste, Feuerwehr, Gaststätten und Krankenhäuser natürlich dennoch besetzt und einige Branchen bieten einen Notdienst. Denke hier etwa an Apotheken, die ja sogar an Wochenenden ihren Dienst bereitstellen.
Generell haben alle Bundesländer ihre eigenen Feiertagsgesetze. Lediglich der Tag der Deutschen Einheit ist per Bundesgesetz festgelegt.
Ladengeschäfte dürfen nicht geöffnet sein und auch in Büros wird in der Regel nicht gearbeitet. Hier sind die Ausnahmen beispielsweise bei Apotheken zu sehen. Auch der Lastenverkehr ruht an einem solchen Feiertag, denn auch die Fernfahrer sind Beschäftigte und müssen an einem Feiertag nicht arbeiten.
Der öffentliche Dienst muss das Ganze in der Regel über Betriebsvereinbarungen regeln.
Tage wie Heiligabend, Silvester und andere Tage, die als normaler Arbeitstag gelten, müssten von deinem Arbeitnehmer als Urlaubstag genommen werden. Allerdings gibt es oft Betriebsvereinbarungen oder Tarifabkommen, die das umgehen. So wird oft zu Gunsten des Arbeitnehmers entschieden. Das Ergebnis sind in der Regel zufriedenere Angestellte, weil sie das Gefühl haben, dass es keinen Dienst nach Vorschrift gibt.
Lohnfortzahlung an Feiertagen
Als Arbeitgeber fragst du dich vielleicht, ob du für gesetzliche Feiertage ganz normal bezahlen musst. Immerhin hast du ja keine Leistung deiner Mitarbeiter. Aber hier gilt ein Verbot für die Beschäftigung und du würdest dich umgekehrt sogar strafbar machen, wenn du Arbeit einforderst, obwohl es gesetzliche Feiertage sind.
Gesetzliche Feiertage werden in der Tat wie normale Arbeitstage bezahlt. Dabei ist es unerheblich, wie viele Stunden dein Mitarbeiter normalerweise arbeitet. Es geht darum, dass der Mitarbeiter gearbeitet hätte, aber durch gesetzliche Feiertage nicht arbeiten darf. Es gilt das sogenannte Lohnausfallprinzip.
Bekommen deine Angestellten ein festes Gehalt, das unabhängig von ihrer Arbeitszeit gezahlt wird, besteht in Deutschland ebenfalls kein Anspruch, dass gesetzliche Feiertage besonders bezahlt werden müssen.
Bleiben deine Mitarbeiter einen Tag vor oder nach den Feiertagen unentschuldigt der Arbeit fern, entfällt auch der Lohnanspruch für die gesetzlichen Feiertage. Die Taktik, sich einfach ein paar Tage mehr frei zu nehmen, ohne Urlaub nehmen zu müssen – Stichwort Brückentage – geht also rein rechtlich nicht auf.
Was passiert bei einem Streik?
Für einen Tag, an dem aber gar nicht gearbeitet worden wäre, etwa wegen eines Streiks oder wegen einer freien Schicht, muss ebenfalls nicht bezahlt werden. Denn dann hättest du die Person ja auch regulär nicht bezahlen müssen, weil sie eben nicht gearbeitet hätte.
Generell kannst du dir merken, dass deine Angestellten durch gesetzliche Feiertage weder besser noch schlechter gestellt werden sollen und einfach das normale Gehalt erhalten sollen. Die Frage, ob du Feiertage bezahlen musst, stellt sich also nur für solche Mitarbeiter, die nach Stundenleistung bezahlt werden und das ist dann auch unabhängig davon, ob sie in Vollzeit, Teilzeit oder als Minijob arbeiten. Hier gilt der festgelegte Schichtplan – hätte die Person arbeiten müssen, muss sie auch am Feiertag bezahlt werden.
Krankheitstage an einem Feiertag
Wenn dein Mitarbeiter an einem gesetzlichen Feiertag krank wird, enthält er Entgeltfortzahlung nach dem Feiertagsgesetz.
Urlaub an einem Feiertag
Bei der Berechnung des Urlaubsanspruchs ergibt sich für gesetzliche Feiertage ebenfalls eine Besonderheit: Der gesetzliche Feiertag darf nicht als Urlaubstag angerechnet werden. Besonders findige Arbeitnehmer achten daher gerne darauf, dass sie ihren Urlaub so legen, dass ein gesetzlicher Feiertag oder gleich mehrere Feiertage in den Urlaub fallen. Denn dann können sie am Stück länger Urlaub nehmen, ohne ihre kostbaren Urlaubstage zu verbrauchen. In diesem Fall gilt, dass die Arbeitszeit ja wegen des Feiertags ausfällt.
Brückentage und gesetzliche Feiertage
Jeder kennt die Kollegen, die sich für ihre Urlaubstage erst einmal die gesetzlichen Feiertage in Deutschland vornehmen und dann eine ganze Reihe Brückentage verteilen. Dazu gibt es auch zahlreiche Webseiten, die den Angestellten vermitteln, wie sie durch geschicktes Legen der Urlaubstage ein Maximum an Freizeit herausholen.
Dieses Vorgehen widerspricht allerdings dem fairen Vorgehen und es schadet letztlich sogar deinem Unternehmen – denn dann müssen immer nur die gleichen Angestellten an den Brückentagen arbeiten.
Hier kannst du es aber so handhaben, dass die Brückentage einerseits fair verteilt werden und nicht eine Person all diese Vergünstigungen erhält und dass andererseits auch der Urlaub nicht zu stark gestückelt werden darf. Du kannst argumentieren, dass die Arbeit gemacht werden muss und dass die Termine gerecht verteilt werden sollen. Dann sollte es auch eine Art sozialen Schlüssel geben, der das Beaufsichtigen von Kindern beinhaltet. Denn genau diese Mitarbeiter sind es oft auch, die viele Termine auf ihre Arbeitszeit legen.
Viele Unternehmen legen inzwischen sogar vertraglich oder in einer Betriebsvereinbarung fest, in welche Stücke der Urlaub maximal geteilt werden darf. So soll dann ein bestimmter Anteil am Stück genommen werden und der Rest darf für bestimmte Termine oder zwischen die Feiertage gelegt werden.
Welche Brückentage gibt es 2025 und Strategien zur Kostenersparnis
Arbeiten zwischen Bundesländern
Gerade in Grenzgebieten wie Baden Württemberg, Hessen und Rheinland Pfalz, wo sich die Feiertage zumindest teilweise unterschieden (siehe Heilige Drei Könige), gilt der Feiertag des Arbeitsortes. Das kann dann von Vorteil sein, wenn man in dem Bundesland arbeitet, das mehr Feiertage als das eigene Wohn-Bundesland hat. Denn dann profitiert man von dem Mehr an Feiertagen. Sollten allerdings Feiertage nur im eigenen Bundesland anfallen und der Arbeitsort liegt in einem Bundesland, das bestimmte Feiertage nicht als freien Tag hat, muss der Mitarbeiter dennoch arbeiten.
Musst du jeden Feiertag einhalten?
Feiertage sind gesetzlich festgeschrieben. Es ist also keine freiwillige Leistung, ob du beispielsweise den Tag der Deutschen Einheit als Feiertag betrachtest oder nicht. Sobald ein Tag gesetzlich zum Feiertag erklärt ist, musst du dich an die entsprechenden Vorschriften halten.
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