Interne Stellenausschreibungen sind ein strategischer Ansatz, bei dem Unternehmen offene Positionen ausschließlich ihren aktuellen Mitarbeitern zugänglich machen. Dies fördert die Mitarbeiterentwicklung, nutzt vorhandene Talente und Potenziale und stärkt die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen. Durch die interne Ausschreibung erhalten Mitarbeiter die Möglichkeit zur Weiterentwicklung, beruflichem Aufstieg und zum Wissensaustausch, was die Arbeitszufriedenheit und Loyalität erhöht.
Was ist eine interne Stellenausschreibung?
Unter einer internen Stellenausschreibung versteht man den Prozess, bei dem ein Unternehmen zuerst seine eigenen Mitarbeiter über vakante Positionen informiert, bevor es die Suche auf den externen Arbeitsmarkt ausweitet. Somit erhalten die aktuellen Mitarbeiter die Chance, sich für andere Positionen oder Aufgabenbereiche innerhalb ihrer eigenen Organisation zu bewerben.
Durch diese Methode können Unternehmen den bereits vorhandenen Talentpool optimal nutzen und den Mitarbeitern gleichzeitig Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung bieten. Dabei können die intern ausgeschriebenen Stellen alle Hierarchieebenen betreffen – von Basispositionen bis hin zu leitenden und spezialisierten Rollen.
Wie lange muss eine interne Stellenausschreibung aushängen?
Die Dauer, für die eine interne Stellenausschreibung aushängen muss, kann je nach den internen Richtlinien und Praktiken des Unternehmens variieren. In vielen Fällen wird die Ausschreibung für eine angemessene Zeit, typischerweise zwischen einer und zwei Wochen, veröffentlicht, um den Mitarbeitern ausreichend Gelegenheit zu geben, sich zu bewerben. Diese Zeitspanne ermöglicht es den Mitarbeitern, sich über die vakante Position zu informieren, ihre Bewerbungen vorzubereiten und ihre Interessen anzuzeigen. Es ist wichtig, dass die Dauer der Ausschreibung transparent kommuniziert wird, um sicherzustellen, dass alle potenziellen Bewerber die gleiche Chance haben, sich zu bewerben.
Was muss bei einer internen Stellenausschreibung beachtet werden?
Selbst wenn eine Stellenausschreibung nur innerbetrieblich zirkuliert, müssen diverse Richtlinien und gesetzliche Vorgaben eingehalten werden:
Chancengleichheit: Jede interne Stellenausschreibung sollte allen Mitarbeitern des Unternehmens zugänglich gemacht werden. Es ist nicht ausreichend, die Information nur einem ausgewählten Kreis zur Verfügung zu stellen. Das Ziel ist, dass jeder Mitarbeiter die gleiche Chance hat, sich auf die Position zu bewerben.
Nicht-Diskriminierung: Bei der Formulierung der Stellenausschreibung ist die Nichtdiskriminierung essentiell. Die Ausschreibung muss die Bestimmungen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) berücksichtigen. Dies schützt Bewerber vor möglicher Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, ethnischer Herkunft, Alter, Religion und anderen geschützten Merkmalen.
Konsistenz mit externen Stellenausschreibungen: Wenn eine Position sowohl intern als auch extern ausgeschrieben wird, müssen die Informationen in beiden Anzeigen kohärent sein. Es darf beispielsweise nicht so sein, dass interne Bewerber durch strengere Kriterien in der internen Ausschreibung benachteiligt werden. Die Ausschreibungen müssen inhaltlich und formal einheitlich sein.
Denken Sie daran, diese Grundsätze am Arbeitsplatz zu befolgen. Sie schaffen ein faires und integratives Arbeitsumfeld und geben allen die gleichen Chancen.
Inhaltliche Anforderungen an eine interne Stellenausschreibung
Eine interne Stellenausschreibung muss wesentliche Informationen enthalten, um Transparenz zu gewährleisten und geeignete Bewerber anzuziehen. Hier sind die inhaltlichen und methodischen Anforderungen, die berücksichtigt werden sollten:
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Stellenbezeichnung und Stellenbeschreibung: Geben Sie die exakte Stellenbezeichnung klar an und stellen Sie eine detaillierte Beschreibung bereit, in der die Zuständigkeiten, Hauptaufgaben und Erwartungen an den Bewerber erläutert.
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Arbeitsbelastung: Geben Sie an, wie hoch das Arbeitspensum für die Stelle ist, ob es sich um eine Vollzeitstelle, eine Teilzeitstelle oder eine andere Arbeitsregelung handelt.
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Vergütungsregelung: Legen Sie die Vergütungsstruktur klar fest und geben Sie an, ob diese tarifgebunden oder einem außertariflichen Modell entspricht, einschließlich Einzelheiten zu Gehalt, Zusatzleistungen und etwaigen potenziellen Boni.
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Anforderungsprofil: Erstellen Sie ein detailliertes Anforderungsprofil, in dem die erforderlichen Qualifikationen, Vorkenntnisse, Ausbildungen, Zertifizierungen und Fähigkeiten aufgeführt sind, die von den Bewerbern erwartet werden.
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Geplanter Beginn der Arbeit: Geben Sie das Datum an, an welchem der neue Mitarbeiter voraussichtlich starten sollte.
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Bewerbungsfrist und Bewerbungsmodalitäten: Legen Sie fest, bis wann Bewerbungen eingereicht werden sollten und welches Verfahren dabei zu beachten ist, inklusive der benötigten Dokumente und Formulare.
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Zuständige Abteilung und Kontaktperson: Nennen Sie die Abteilung, die für das Einstellungsverfahren zuständig ist und bieten Sie einen Ansprechpartner für Rückfragen oder weitere Informationen.
Muss der Arbeitgeber eine interne Stellenanzeige aufgeben?
Es mag überraschend sein, dass nicht immer interne Stellenausschreibungen vorhanden sind. Es besteht keine allgemeine Verpflichtung für Unternehmen, vakante Positionen intern auszuschreiben. Einige Arbeitgeber fokussieren sich primär auf externe Rekrutierung und schreiben Vakanzen in Jobbörsen aus.
Das Bild ändert sich jedoch, wenn ein Betriebsrat existiert. In diesem Zusammenhang ist der § 93 des Betriebsverfassungsgesetzes (BetrVG) relevant. Dieser besagt:
"Der Betriebsrat kann verlangen, dass freie Stellen, die besetzt werden sollen, vor ihrer Besetzung im Betrieb allgemein oder besonders ausgeschrieben werden."
Wenn also der Betriebsrat eine Regelung trifft, die eine interne Stellenausschreibung vorsieht, dann ist der Arbeitgeber an diese Regelung gebunden. Dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig eine rein interne Besetzung. Parallel zur internen kann auch eine externe Stellenausschreibung erfolgen. Wenn sich ein qualifizierter externer Kandidat bewirbt, kann es passieren, dass interne Bewerber in Konkurrenz zu ihm treten. Daher sollte man nicht annehmen, dass eine interne Ausschreibung automatisch einen Vorteil mit sich bringt oder gar die Sicherheit der Position gewährleistet.
Für bestehende Mitarbeiter kann es durchaus von Vorteil sein, bereits im Unternehmen bekannt zu sein. Doch es ist unabdingbar, sicherzustellen, dass der eigene Lebenslauf beeindruckt und andere Bewerber überflügelt. Ziel ist es, die Personalentscheider zu überzeugen, dass man selbst die beste Option für die vakante Position ist.
Interne Stellenausschreibung: Vor- und Nachteile
Interne Stellenausschreibungen sind in Unternehmen weit verbreitet. Sie ermöglichen es aktuellen Mitarbeitern, sich auf freie Stellen zu bewerben. Dieses Verfahren hat sowohl Vorteile als auch Nachteile, die im Folgenden erläutert werden:
Vorteile der internen Stellenausschreibung
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Talententwicklung: Interne Stellenausschreibungen ermöglichen es den Mitarbeitern, sich innerhalb des Unternehmens weiterzuentwickeln, indem sie ihnen Möglichkeiten zum beruflichen Aufstieg bieten. Dies fördert das Gefühl der Loyalität und die Motivation der Mitarbeiter, da sie einen klaren Weg für ihre berufliche Entwicklung sehen.
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Erhalt von Wissen: Die Einstellung von Mitarbeitern aus den eigenen Reihen ermöglicht es dem Unternehmen, institutionelles Wissen zu bewahren. Interne Bewerber sind bereits mit der Unternehmenskultur, den Prozessen und Systemen vertraut, was den Zeitaufwand für Einarbeitung und Schulung verringert.
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Steigerung der Mitarbeitermoral: Die Möglichkeit zur beruflichen Weiterentwicklung und die Anerkennung interner Talente können die Arbeitsmoral der Mitarbeiter verbessern. Es zeigt, dass das Unternehmen seine Mitarbeiter schätzt und bereit ist, in deren Entwicklung zu investieren.
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Kostenersparnis: Externe Stellenausschreibungen sind oft mit höheren Kosten verbunden, z. B. für Werbung, Hintergrundüberprüfungen und Einarbeitung. Interne Stellenausschreibungen können diese Kosten erheblich senken.
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Geringere Einstellungsdauer: Interne Bewerber sind schnell verfügbar und benötigen weniger Zeit für den Einstellungsprozess. Dies kann besonders bei kritischen oder dringenden Stellenangeboten von Vorteil sein.
Nachteile der internen Stellenausschreibung
Interne Stellenausschreibungen können für Unternehmen und Mitarbeiter von Vorteil sein, da sie die Karriereentwicklung und die Mitarbeiterbindung fördern. Sie bringen jedoch auch einige Nachteile mit sich. Hier sind einige der wichtigsten Nachteile interner Stellenausschreibungen:
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Begrenzter Bewerberpool: Interne Stellenausschreibungen beschränken den Bewerberpool auf die vorhandenen Mitarbeiter. Diese Einschränkung kann dazu führen, dass es an vielfältigen Perspektiven und frischen Ideen mangelt, die externe Bewerber einbringen könnten.
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Stagnation und Selbstgefälligkeit: Interne Stellenausschreibungen können Mitarbeiter davon abhalten, nach externen Wachstums- und Aufstiegsmöglichkeiten zu suchen. Dies könnte zu einem Gefühl der Selbstzufriedenheit und einer geringeren Motivation führen, ihre Fähigkeiten zu verbessern oder neue Herausforderungen zu suchen.
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Demotivation und Unzufriedenheit: Mitarbeiter, die sich ständig auf interne Stellen bewerben, aber nicht ausgewählt werden, können demotiviert werden und Ressentiments gegenüber dem Unternehmen entwickeln. Dies könnte sich negativ auf ihre Leistung und Moral auswirken.
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Geringere Vielfalt in der Belegschaft: Wenn sich das Unternehmen stark auf interne Stellenausschreibungen verlässt, kann es unbeabsichtigt die Vielfalt in der Belegschaft einschränken. Externe Bewerber können unterschiedliche Perspektiven, Erfahrungen und Hintergründe einbringen, die bei einer ausschließlichen Einstellung von internen Mitarbeitern möglicherweise fehlen.
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Auswirkungen auf die Teamdynamik: Wenn ein Mitarbeiter innerhalb desselben Teams in eine neue Rolle wechselt, kann dies die Teamdynamik stören. Das Team muss sich möglicherweise auf eine neue Führungskraft oder einen neuen Arbeitsstil einstellen, was sich auf die Produktivität und den Zusammenhalt auswirken kann.
Strategien für erfolgreiche interne Stellenausschreibungen
Eine wirksame Umsetzung interner Stellenausschreibungen erfordert eine gut durchdachte Strategie:
Identifizierung von Fähigkeiten und Kompetenzen
Bevor Sie eine interne Stelle ausschreiben, sollten Sie die für die Stelle erforderlichen Fähigkeiten, Qualifikationen und Kompetenzen klar definieren. So wird sichergestellt, dass die richtigen Kandidaten in Betracht gezogen werden.
Transparente Kommunikation
Kommunizieren Sie die Stellenausschreibung auf transparente Weise an alle in Frage kommenden Mitarbeiter. Nutzen Sie mehrere Kanäle wie E-Mail, interne Newsletter und Informationsveranstaltungen, um eine maximale Sichtbarkeit zu gewährleisten.
Ermutigung zur Kompetenzentwicklung
Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter, die für die angestrebte Position erforderlichen Fähigkeiten proaktiv zu entwickeln. Bieten Sie Schulungsmöglichkeiten und Ressourcen an, um eventuelle Qualifikationslücken zu schließen.
Straffes Bewerbungsverfahren
Entwerfen Sie einen benutzerfreundlichen Bewerbungsprozess, der es Kandidaten ermöglicht, sich problemlos auf interne Stellen zu bewerben. Halten Sie den Prozess effizient und gut organisiert.
Faire Bewertung
Stellen Sie sicher, dass der Bewertungsprozess fair und unvoreingenommen ist. Führen Sie standardisierte Bewertungskriterien ein, um die Kandidaten objektiv zu beurteilen.
Bewerbung auf eine interne Stellenausschreibung
Eine Bewerbung auf eine interne Stellenausschreibung erfordert ähnliche Schritte wie eine externe Bewerbung, hat aber einige Besonderheiten. Hier sind einige Tipps und Hinweise, wie Sie eine erfolgreiche Bewerbung für eine interne Position verfassen:
Anschreiben:
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Beginnen Sie Ihr Anschreiben mit dem Hinweis, dass Sie bereits im Unternehmen tätig sind.
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Erwähnen Sie Ihre aktuellen Position und Abteilung.
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Betonen Sie, was Sie während Ihrer bisherigen Tätigkeit im Unternehmen gelernt haben und wie dies für die neue Position relevant ist.
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Erklären Sie, warum Sie sich für diese interne Stelle interessieren und wie sie zu Ihren beruflichen Zielen passt.
Lebenslauf:
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Auch wenn Sie intern wechseln möchten, aktualisieren Sie Ihren Lebenslauf mit Ihren jüngsten Erfolgen und Aufgaben im Unternehmen.
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Heben Sie Projekte oder Aufgaben hervor, die Sie in Ihrer aktuellen Position erfolgreich abgeschlossen haben.
Empfehlungsschreiben:
Bereiten Sie sich auf das Interview vor:
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Auch wenn Sie das Unternehmen bereits kennen, sollten Sie sich gründlich auf das Bewerbungsgespräch vorbereiten.
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Seien Sie bereit, sowohl Ihre Erfahrungen im Unternehmen als auch Ihre Qualifikationen für die neue Position zu besprechen.
Seien Sie professionell:
Kommunikation:
Abschließend ist zu sagen, dass eine Bewerbung für eine interne Stellenausschreibung eine großartige Gelegenheit ist, sich weiterzuentwickeln und im Unternehmen aufzusteigen. Mit einer gut durchdachten und professionellen Bewerbung können Sie Ihre Chancen auf Erfolg erheblich steigern.
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