Ihr Guide zum Bereitschaftsdienst: Arbeitszeiten & mehr!

  • Verfasst von: Diana Tran
  • Letzte Aktualisierung: 13 März 2025
Ihr Guide zum Bereitschaftsdienst: Arbeitszeiten & mehr! - Shiftbase
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Mitarbeiter im Bereitschaftsdienst bei einem Einsatz, ausgestattet mit Einsatzkleidung und Werkzeugen, arbeitet an einer technischen Reparatur vor Ort.

Inmitten nächtlicher Stunden, wenn die meisten Praxen ihre Türen schließen und die Stadt im Schlaf versinkt, bleibt der Bereitschaftsdienst wachsam. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff in der Arbeitswelt? In diesem Artikel tauchen wir tief in das Thema ein, klären, wie dieser Dienst im Kontext der Arbeitszeit gesehen wird und wie er entlohnt wird.

Was ist Bereitschaftsdienst?

Der Bereitschaftsdienst bezeichnet eine Zeitspanne, in welcher ein Mitarbeiter zwar nicht aktiv arbeitet, sich jedoch an einem vom Arbeitgeber vorgegebenen Ort aufhalten und in der Lage sein muss, bei Bedarf seine reguläre Tätigkeit sofort aufzunehmen. Beispielsweise im Gesundheitswesen bedeutet das, dass ein Arzt während des Bereitschaftsdienstes erreichbar ist, um in Notfällen Patienten zu behandeln. Sie könnten zu Hause sein, sich jedoch in einem Zustand der „Bereitschaft“ befinden, um sofort auf einen Anruf oder eine Situation reagieren zu können.

Während der Rettungsdienst und die Feuerwehr in akuten, lebensbedrohlichen Situationen handeln, ist der ärztliche Bereitschaftsdienst oft die erste Adresse für Patientinnen und Patienten mit Beschwerden, die zwar dringend, aber nicht akut lebensbedrohlich sind. Im Gegensatz zum Notdienst, der sofortige Hilfe bei lebensbedrohlichen Zuständen bietet, deckt der Bereitschaftsdienst dringende, aber nicht lebensbedrohliche Fälle ab. Der Dienst bietet eine wichtige Brücke zwischen den regulären Sprechzeiten von Praxen und den Anforderungen von Patienten rund um die Uhr.

Es ist ebenfalls zu betonen, dass der Bereitschaftsdienst nicht nur im Gesundheitswesen verbreitet ist. In vielen technischen und serviceorientierten Branchen sind Teams oder Einzelpersonen häufig im Bereitschaftsdienst, um auf unerwartete Probleme oder Notfälle zu reagieren, die außerhalb der normalen Arbeitszeiten auftreten können.

Ist Bereitschaftsdienst Arbeitszeit?

Unterschied zwischen Arbeits-, Ruf- und Bereitschaftsdienst - Shiftbase

Die Frage, ob Bereitschaftsdienst als Arbeitszeit zählt, ist sowohl in rechtlicher als auch in betrieblicher Hinsicht relevant. In Deutschland hat die Rechtsprechung in den letzten Jahren einige Klarstellungen vorgenommen.

Grundsätzlich gilt: Wenn ein Mitarbeiter während seines Bereitschaftsdienstes am Arbeitsplatz oder einem vom Arbeitgeber bestimmten Ort verbleiben muss und für eventuelle Einsätze bereitstehen muss, zählt dies als Arbeitszeit. Das bedeutet, dass dieser Zeitraum entsprechend vergütet werden muss und auch bei der Berechnung der maximal zulässigen Arbeitsstunden berücksichtigt werden sollte.

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Jedoch gibt es auch den sogenannten "Rufbereitschaft". Hier ist der Mitarbeiter nicht verpflichtet, an einem bestimmten Ort zu bleiben, muss aber erreichbar sein und im Falle eines Anrufs innerhalb einer festgelegten Zeitspanne am Arbeitsplatz erscheinen können. Die Zeit der Rufbereitschaft als solche wird nicht durchgehend als Arbeitszeit gewertet, allerdings muss die tatsächliche Arbeitsleistung, die während eines Einsatzes erbracht wird, als solche berücksichtigt und vergütet werden.

Zusammenfassend lassen haben sie unterschiedliche Bedeutungen und Anforderungen:

▶️Bereitschaftsdienst:

  • Bei diesem Dienst muss der Mitarbeiter sich an einem vom Arbeitgeber bestimmten Ort aufhalten, oft am Arbeitsplatz selbst.

  • Der Mitarbeiter muss bereit sein, bei Bedarf seine Tätigkeit sofort aufzunehmen, arbeitet jedoch nicht durchgehend.

  • Beispielsweise könnte ein Arzt während seines Bereitschaftsdienstes in einem Krankenhaus anwesend sein, um bei Notfällen sofort handeln zu können.

▶️Rufbereitschaft:

  • Hier muss der Mitarbeiter nicht ständig am Arbeitsplatz sein, sollte jedoch erreichbar bleiben.

  • Wenn ein Einsatz erforderlich ist, sollte der Mitarbeiter in der Lage sein, innerhalb einer festgelegten Zeit den Arbeitsplatz zu erreichen und seine Tätigkeit aufzunehmen.

  • Oft ist dies bei IT-Fachleuten der Fall, die außerhalb der normalen Arbeitszeiten für dringende technische Probleme gerufen werden können.

▶️Arbeitsbereitschaft:

  • Dies beschreibt eine Situation, in der ein Mitarbeiter am Arbeitsplatz ist und sofortige Arbeitsaufnahme erwartet wird, aber keine konkreten Aufgaben zu erledigen hat.

  • Ein gutes Beispiel hierfür sind Feuerwehrleute, die in ihrer Wache sind und auf einen Alarm warten, oder Sicherheitspersonal, das an einem ruhigen Ort Wache hält.

Es ist daher für Arbeitgeber essentiell, zwischen regulärem Bereitschaftsdienst und Rufbereitschaft zu unterscheiden und entsprechende Regelungen in Arbeitsverträgen und Betriebsvereinbarungen festzulegen. Die korrekte Einordnung und Vergütung des Bereitschaftsdienstes kann nicht nur rechtliche, sondern auch motivationale und arbeitspsychologische Auswirkungen auf die Mitarbeiter haben.

Wie wird Bereitschaftsdienst bezahlt?

Behandlung rund um die Uhr: Arzt im Krankenhaus während des Bereitschaftsdienstes, ärztliche Bereitschaftsdienst  auch an Feiertagen

Der Ärztliche Bereitschaftsdienst wird von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert. Patienten müssen keine zusätzlichen Kosten für die Inanspruchnahme des Bereitschaftsdienstes bezahlen. Die Kosten werden direkt von den Krankenkassen übernommen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass einige Leistungen, wie zum Beispiel die Behandlung von Selbstzahlerleistungen, nicht von den Krankenkassen übernommen werden.

Die Bezahlung von Bereitschaftsdienst kann in Deutschland je nach Branche, Tarifvertrag und spezifischen Vereinbarungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer variieren. Hier sind einige allgemeine Punkte, wie Bereitschaftsdienst typischerweise vergütet wird:

Grundlegendes zur Bezahlung von Bereitschaftsdienst

ℹ️Tarifvertragliche Regelungen: In vielen Branchen, wie im Gesundheitswesen oder bei öffentlichen Diensten, wird die Bezahlung von Bereitschaftsdiensten durch Tarifverträge geregelt. Diese Verträge legen oft fest, dass Bereitschaftsdienste zu einem geringeren Satz als die normale Arbeitszeit vergütet werden.

ℹ️Gesetzliche Vorgaben: Nach dem Arbeitszeitgesetz (ArbZG) muss die Arbeitszeit, einschließlich Bereitschaftsdienst, grundsätzlich vergütet werden. Die Art der Vergütung und die Höhe können jedoch unterschiedlich sein, abhängig von der Branche und den individuellen Vertragsbedingungen.

ℹ️Zuschläge und Zusatzleistungen: Für Bereitschaftsdienste können Zuschläge für Nachtarbeit, Sonntagsarbeit oder Feiertagsarbeit anfallen, falls der Bereitschaftsdienst zu diesen Zeiten geleistet wird. Diese Zuschläge sind zusätzlich zur Basisvergütung und sollen die besondere Belastung durch die untypischen Arbeitszeiten kompensieren.

ℹ️Berechnung der Vergütung: Die Bezahlung für Bereitschaftsdienst wird oft nicht in der gleichen Höhe wie für reguläre Arbeitsstunden geleistet. Häufig wird ein reduzierter Stundensatz angewendet, der im Arbeits- oder Tarifvertrag festgelegt ist. In einigen Fällen wird nur die Zeit vergütet, in der tatsächlich gearbeitet wurde, während der Rest des Bereitschaftsdienstes mit einem geringeren Satz oder pauschal abgegolten wird.

ℹ️Pauschale Vergütungen: In manchen Arbeitsverhältnissen kann auch eine pauschale Vergütung für Bereitschaftsdienste vereinbart werden, besonders wenn die Arbeitsbelastung und die Häufigkeit der Einsätze relativ vorhersehbar sind.

Wichtiges zur Beachtung

Es ist essentiell, dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber die spezifischen Regelungen zum Bereitschaftsdienst klar in ihren Arbeitsverträgen definieren. Zudem sollten beide Parteien sich über die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen und die relevanten Tarifverträge informieren, um sicherzustellen, dass die Vergütung korrekt und fair gehandhabt wird. In Zweifelsfällen kann eine Beratung durch einen Fachanwalt für Arbeitsrecht oder die zuständige Gewerkschaft sinnvoll sein, um die Rechte und Pflichten genau zu verstehen.

Arztpraxen und ihre Rolle im Bereitschaftsdienst

Telefon auf Tisch, Symbol für Bereitschaftsdienst - Telefonnummer und Nummer

Arztpraxen spielen eine wichtige Rolle im Ärztlichen Bereitschaftsdienst. Sie sind die ersten Anlaufstellen für Patienten, die medizinische Hilfe benötigen. Die Arztpraxen sind in der Regel während der Sprechstundenzeiten geöffnet und bieten eine umfassende medizinische Versorgung an. Wenn die Arztpraxen geschlossen sind, kann der Ärztliche Bereitschaftsdienst angerufen werden, um medizinische Hilfe zu erhalten. Die Arztpraxen arbeiten eng mit dem Ärztlichen Bereitschaftsdienst zusammen, um sicherzustellen, dass Patienten rund um die Uhr medizinische Hilfe erhalten.

Häufig gestellte Fragen

  • Der wesentliche Unterschied liegt im Aufenthaltsort. Bei Bereitschaftsdienst muss sich der Arbeitnehmer an einem vom Arbeitgeber bestimmten Ort bereithalten, um bei Bedarf die Arbeit aufzunehmen. Bei Rufbereitschaft hingegen kann sich der Arbeitnehmer an einem Ort seiner Wahl aufhalten und muss nur erreichbar sein, um bei Bedarf die Arbeit aufnehmen zu können.

  • Die Vergütung von Bereitschaftsdienst kann variieren und hängt oft von der jeweiligen Branche und den geltenden Tarifverträgen ab. In der Regel wird Bereitschaftsdienst geringer vergütet als normale Arbeitszeit. Es ist jedoch wichtig, die spezifischen Regelungen im Arbeitsvertrag oder in den Tarifvereinbarungen zu überprüfen.

  • Ja, es gibt gesetzliche Regelungen, die die Höchstdauer von Bereitschaftsdiensten begrenzen. Diese Regelungen können national variieren. In Deutschland muss die Gesamtarbeitszeit, einschließlich Bereitschaftsdienst, grundsätzlich die gesetzlichen Höchstarbeitszeiten pro Tag oder Woche nicht überschreiten. Es ist wichtig, sich über die spezifischen gesetzlichen Bestimmungen zu informieren, die in der jeweiligen Region gelten.

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Topic: Dienst DE
Diana Tran

Verfasst von:

Diana Tran

Diana ist nicht nur eine leidenschaftliche Expertin im Bereich Personalwesen, sondern auch eine talentierte Content Writerin. Ihr tiefes Verständnis für die Bedürfnisse von Unternehmen und Mitarbeitern befähigt sie dazu, Inhalte zu erstellen, die nicht nur informativ, sondern auch inspirierend sind. Mit ihrer einzigartigen Fähigkeit, hochwertige HR-Inhalte zu produzieren, ist Diana ein wahrer Schatz für alle, die ihr Wissen über das Personalwesen erweitern möchten.

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