Arbeitsvertrag auf Stundenbasis erklärt | 2025

  • Verfasst von: Diana Tran
  • Letzte Aktualisierung: 28 März 2025
Arbeitgeber und Mitarbeiterin besprechen Vertrag auf Stundenbasis

Die Beschäftigung auf Stundenbasis gewinnt in vielen Unternehmen zunehmend an Bedeutung. In diesem Artikel erfahren Arbeitgeber, worauf sie bei einem Arbeitsvertrag auf Stundenbasis achten müssen, welche arbeitsrechtlichen Aspekte gelten und welche Regeln zur Arbeitszeit, Vergütung und Abrechnung wichtig sind.

Was bedeutet Stundenbasis?

Eine Beschäftigung auf Stundenbasis bedeutet, dass die Arbeitsleistung eines Arbeitnehmers nach der tatsächlich geleisteten Anzahl an Arbeitsstunden vergütet wird – und nicht durch ein monatlich festes Gehalt. In der Regel wird ein entsprechender Arbeitsvertrag abgeschlossen, in dem die genaue Stundenzahl, der Stundenlohn sowie weitere arbeitsrechtliche Aspekte geregelt sind.

Merkmale der Arbeit auf Stundenbasis 📄

  • Vergütung auf Stundenlohnbasis: Der Lohn richtet sich nach den geleisteten Arbeitsstunden.

  • Flexible Arbeitszeiten: Die Arbeitszeit kann nach Bedarf des Unternehmens und den Bedürfnissen des Arbeitnehmers variieren.

  • Schriftlicher Vertrag: Ein klar formulierter Vertrag ist notwendig, um Rechte und Pflichten beider Parteien zu definieren.

  • Abrechnung: Die Stundenabrechnung erfolgt meist monatlich, oft zum Ende des Folgemonats.

  • Arbeitsrechtliche Regelungen: Auch bei Beschäftigung auf Stundenbasis gelten die allgemeinen Gesetze zum Arbeitsrecht, etwa im Hinblick auf Urlaubstage, Feiertage oder Kündigung.

Typische Einsatzbereiche 🏢

Unternehmen setzen Mitarbeiter auf Stundenbasis häufig ein, wenn:

  • ein kurzfristiger Bedarf an Arbeitskraft besteht,

  • saisonale Schwankungen ausgeglichen werden müssen,

  • bestimmte Projekte begrenzte Einsatzzeiten erfordern.

Diese Art der Beschäftigung bietet Arbeitgebern und Arbeitnehmern ein hohes Maß an Flexibilität – setzt jedoch klare Regeln und transparente Kommunikation voraus.

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Unterschiede zum Minijob-Arbeitsvertrag

Obwohl sich die Beschäftigung auf Stundenbasis und der Minijob in einigen Punkten ähneln, gibt es wesentliche Unterschiede, die Arbeitgeber kennen sollten. Beide Beschäftigungsformen unterliegen unterschiedlichen Regelungen im Arbeitsrecht und haben jeweils eigene Anforderungen an Vertrag, Vergütung und Abrechnung.

Zentrale Unterschiede im Überblick 📌

Merkmal

Stundenbasi

Minijob

Vergütung

Stundenlohn, abhängig von Arbeitsstunden

Max. 538 € monatlich (Stand 2024)

Arbeitszeit

Flexibel, nach Vereinbarung

Geringfügige Beschäftigung, begrenzte Stunden

Sozialabgaben

In der Regel voll sozialversicherungspflichtig

Pauschale Beiträge durch Arbeitgeber

Arbeitsvertrag

Individuell geregelt, oft mit Vorlage/Muste

Spezielle Anforderungen an Vertragsinhal

Urlaubsanspruch

Gesetzlich geregelt nach Arbeitsstunden

Besteht auch beim Minijob, anteilig

Kündigungsfrist

Laut Arbeitsvertrag oder gesetzlic

Gleich wie bei regulären Arbeitsverhältnissen

Abrechnung

Monatliche
Stundenabrechnung

Pauschale oder detaillierte Abrechnung möglich


Wichtige Aspekte für Arbeitgeber 📝

  • Vertragliche Gestaltung: Bei der Arbeit auf Stundenbasis empfiehlt sich ein detaillierter Arbeitsvertrag, der die Arbeitszeiten, den Stundenlohn sowie den Arbeitsort klar definiert.

  • Feiertage und Urlaubstage: Auch Mitarbeiter in Teilzeit oder auf Stundenbasis haben Anspruch auf bezahlte Urlaubstage und Feiertage – abhängig von den geleisteten Arbeitsstunden.

  • Überstunden und Mehrarbeit: Diese müssen transparent geregelt und entsprechend vergütet werden.

Ein Minijob stellt hingegen eine Sonderform der Teilzeitbeschäftigung dar, bei der insbesondere die Lohnhöhe und Sozialversicherungspflicht eingeschränkt sind. Arbeitgeber sollten prüfen, welche Beschäftigungsart den betrieblichen Anforderungen besser entspricht.

Stundenbasis oder festes Gehalt?

Büroangestellter erstellt Stundenabrechnung auf Stundenbasis

Die Entscheidung zwischen einer Bezahlung auf Stundenbasis und einem festen Gehalt hängt von mehreren Faktoren ab – unter anderem vom Arbeitsbedarf des Unternehmens, der Art der Beschäftigung sowie den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeitenden. Beide Modelle haben ihre Vor- und Nachteile, sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer.

Vorteile der Stundenbasis für Arbeitgeber

  • Flexible Einsatzplanung: Mitarbeitende können je nach Bedarf eingeplant werden, etwa bei saisonalen Schwankungen oder projektbezogener Arbeit.

  • Kostenkontrolle: Es werden nur die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden vergütet, was die Lohnkosten besser kalkulierbar macht.

  • Effiziente Ressourcenverteilung: Besonders geeignet für kurzfristige oder wechselnde Aufgabenbereiche.

Vorteile eines festen Gehalts

  • Planungssicherheit: Monatlich gleichbleibende Gehaltskosten erleichtern die finanzielle Planung.

  • Motivation & Bindung: Ein festes Gehalt kann zur Mitarbeiterbindung beitragen und mehr Stabilität im Arbeitsverhältnis schaffen.

  • Vereinfachte Abrechnung: Die monatliche Lohnabrechnung ist standardisiert und weniger fehleranfällig.

Wann eignet sich welches Modell?

Situation

Empfehlung

Schwankender Arbeitsbedarf

Beschäftigung auf Stundenbasis

Regelmäßige, konstante Arbeitsleistung

Festes Gehalt

Projektarbeit oder kurzfristige Einsätze

Stundenbasierte Vergütung

Dauerhafte Position im Unternehmen

Monatliche Gehaltszahlung


Beide Modelle sind arbeitsrechtlich zulässig und müssen vertraglich klar geregelt sein. Der Arbeitsvertrag sollte alle relevanten Punkte wie Arbeitszeit, Vergütung, Abrechnung, Urlaub und Überstunden enthalten. Wichtig ist, dass die gewählte Vergütungsform sowohl den betrieblichen Anforderungen als auch den Erwartungen der Arbeitnehmer gerecht wird.

Besonderheiten im Arbeitsrecht

Wo lohnt sich Arbeit  auf Stundenbasis  - Shiftbase

Auch bei einer Beschäftigung auf Stundenbasis gelten die allgemeinen Regelungen des deutschen Arbeitsrechts. Dennoch gibt es einige spezifische Punkte, die Arbeitgeber im Hinblick auf Vertragsgestaltung, Arbeitszeit und Vergütung besonders beachten sollten.

1. Arbeitsvertrag auf Stundenbasis 📄

Ein schriftlicher Arbeitsvertrag ist unerlässlich. Er sollte klar formulieren:

  • die Arbeitszeit (z. B. Stunden pro Woche oder Monat),

  • den Stundenlohn,

  • den Arbeitsort,

  • die Regelung zu Überstunden,

  • den Umfang der Vergütung bei Feiertagen, Urlaubstagen oder im Krankheitsfall.

2. Arbeitszeitregelungen

Laut Arbeitszeitgesetz (ArbZG) gelten unter anderem folgende Regeln:

  • Maximal 8 Stunden täglich, erweiterbar auf 10 Stunden, wenn im Schnitt 8 Stunden nicht überschritten werden.

  • Ruhezeiten von mindestens 11 Stunden zwischen zwei Arbeitstagen.

  • Besonderheiten an Feiertagen und Sonntagen: Arbeit an gesetzlichen Feiertagen muss besonders geregelt und ggf. vergütet oder durch Freizeitausgleich ersetzt werden.

3. Urlaub und Feiertage 🏖️

Auch auf Stundenbasis beschäftigte Arbeitnehmer haben einen gesetzlichen Urlaubsanspruch. Die Berechnung erfolgt anteilig auf Grundlage der geleisteten Arbeitsstunden.

  • Urlaub muss im Vertrag geregelt werden.

  • An Feiertagen, an denen regulär gearbeitet worden wäre, besteht Anspruch auf Entgeltfortzahlung.

4. Abrechnung und Nachweispflicht 📊

Arbeitgeber sind verpflichtet, die Arbeitsstunden korrekt zu dokumentieren und monatlich abzurechnen. Dies kann digital, per PDF oder auch schriftlich erfolgen.

  • Stundenabrechnung: Grundlage für die Auszahlung des Lohns.

  • Lohnabrechnung: Muss alle Abzüge, Zuschläge und Überstunden ausweisen.

  • E-Mail-Adresse des Arbeitnehmers kann im Vertrag für digitale Zustellung festgehalten werden.

5. Kündigung und Beendigung des Arbeitsverhältnisses 🛑

Die Kündigungsfrist richtet sich nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) oder nach individuellen Vereinbarungen im Arbeitsvertrag. Auch bei stundenbasierter Beschäftigung gelten die allgemeinen Regelungen.

Auch wenn die Stundenbasis Flexibilität ermöglicht, müssen arbeitsrechtliche Regeln konsequent eingehalten werden. Eine saubere Vertragsgestaltung, transparente Kommunikation und rechtssichere Dokumentation schützen beide Parteien und sorgen für ein stabiles Arbeitsverhältnis.

Teammeeting zur Planung von Schichtarbeit auf Stundenbasis

Fazit 📌

Die Beschäftigung auf Stundenbasis bietet Unternehmen maximale Flexibilität, erfordert jedoch eine klare arbeitsrechtliche Grundlage. Ein sauber formulierter Arbeitsvertrag, transparente Abrechnung und die Einhaltung gesetzlicher Regelungen sind entscheidend, um ein faires und rechtskonformes Arbeitsverhältnis sicherzustellen.

Häufig gestellte Fragen

  • Ja, auch bei einer stundenbasierten Beschäftigung besteht ein gesetzlicher Urlaubsanspruch. Die Urlaubstage werden anteilig auf Basis der durchschnittlichen Arbeitszeit berechnet.

  • Ja, wenn ein Mitarbeiter regelmäßig an dem betreffenden Wochentag arbeitet, besteht Anspruch auf Lohnfortzahlung an gesetzlichen Feiertagen.

  • Die Abrechnung basiert auf den tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden. Eine monatliche Stundenabrechnung – oft als PDF – dient als Grundlage für die Lohnzahlung und muss korrekt dokumentiert werden.

Zeiterfassung
Diana Tran

Verfasst von:

Diana Tran

Diana ist nicht nur eine leidenschaftliche Expertin im Bereich Personalwesen, sondern auch eine talentierte Content Writerin. Ihr tiefes Verständnis für die Bedürfnisse von Unternehmen und Mitarbeitern befähigt sie dazu, Inhalte zu erstellen, die nicht nur informativ, sondern auch inspirierend sind. Mit ihrer einzigartigen Fähigkeit, hochwertige HR-Inhalte zu produzieren, ist Diana ein wahrer Schatz für alle, die ihr Wissen über das Personalwesen erweitern möchten.

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