Der Schutz vor Diskriminierung am Arbeitsplatz ist in Deutschland zunehmend wichtig, wobei das relevante Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz seit 2006 mehrfach, zuletzt 2022, erweitert wurde. Als Arbeitgeber ist es unerlässlich, sich mit dieser gesetzlichen Regelung vertraut zu machen, um Fairness und Gleichheit in Ihrem Unternehmen zu gewährleisten. Die Praxis zeigt, dass dies eine Herausforderung sein kann, da kleine Details leicht übersehen werden können. Diskriminierungsschutz ist jedoch nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern auch gesetzlich erforderlich.
Wir möchten dir in diesem Artikel wichtige Hinweise und konkrete Tipps geben, wie du den Schutz vor Diskriminierung am Arbeitsplatz zur gelebten Unternehmenskultur werden lassen kannst.
Was ist Diskriminierung am Arbeitsplatz?
Diskriminierung am Arbeitsplatz bezieht sich auf ungerechte Behandlungen oder Vorurteile gegenüber Personen aufgrund bestimmter Merkmale wie Geschlecht, Alter, Herkunft, Religion, Behinderung oder sexueller Orientierung. Diese Benachteiligung kann verschiedene Formen annehmen, einschließlich, aber nicht beschränkt auf:
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Einstellungsverfahren: Kandidaten werden aufgrund von Merkmalen, die nicht mit ihren beruflichen Qualifikationen zusammenhängen, nicht berücksichtigt.
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Arbeitsbedingungen: Ungleichheiten bei der Vergütung, Arbeitszeit, Ausbildungsmöglichkeiten, Beförderungschancen oder Kündigung, die auf Vorurteilen basieren.
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Belästigung: Einschüchterung, feindseliges Arbeitsumfeld oder beleidigendes Verhalten gegenüber Mitarbeitern wegen ihrer persönlichen Merkmale.
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Viktimisierung: Ungerechte Behandlung von Personen, die sich über Diskriminierung beschwert haben oder diejenigen unterstützen, die es getan haben.
Die Bekämpfung von Diskriminierung am Arbeitsplatz ist nicht nur eine rechtliche Anforderung, sondern fördert auch eine positive Arbeitsumgebung, steigert die Mitarbeiterzufriedenheit und Produktivität, und stärkt das Unternehmensimage. Es ist wichtig, dass Arbeitgeber proaktive Schritte unternehmen, um Diskriminierung zu verhindern, einschließlich der Einführung und Durchsetzung von Antidiskriminierungsrichtlinien, der Schulung von Mitarbeitern und der Einrichtung von Beschwerdeverfahren.
In welchen Bereichen kann Diskriminierung am Arbeitsplatz stattfinden? - Beispiele
Diskriminierung bedeutet grundsätzlich, dass eine Person aufgrund eines oder mehrerer persönlicher Merkmale benachteiligt wird. Die Basis für diese Benachteiligung können beispielsweise die Nationalität, das Alter oder das Geschlecht sein. Erfahre mehr über Inklusion am Arbeitsplatz.
Diskriminierung aufgrund der Nationalität
Sie geschieht oft eher unbewusst. Als Arbeitgeber solltest du sicherstellen, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleich behandelt werden, und zwar unabhängig von ihrer Herkunft oder Nationalität. Das heißt, dass du alle Stellenanzeigen und Arbeitsbedingungen so formulieren (lassen) solltest, dass sie für alle Bewerberinnen und Bewerber gleichermaßen zugänglich sind. Diskriminierungen können ganz unterschiedlich aussehen und es ist die Pflicht des Arbeitgebers, das von vornherein auszuschließen.
Es ist darüber hinaus wichtig, dass du darauf achtest, dass alle deine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die gleichen Möglichkeiten haben, sich innerhalb des Unternehmens weiterzuentwickeln. Stelle sicher, dass deine Führungskräfte stets ein Auge darauf haben, dass keine Mitarbeiterin und kein Mitarbeiter aufgrund ihrer Herkunft benachteiligt sind, wenn es um die Beförderungen oder Karrieremöglichkeiten geht. Dabei kann es sinnvoll sein, dass du Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Kulturen in die Entscheidungsprozesse einbeziehst, damit sichergestellt ist, dass möglichst viele Perspektiven berücksichtigt werden.
Diskriminierung aufgrund des Alters
Der Begriff Alter ist in der Arbeitswelt sehr dehnbar. In einigen Branchen und bei verschiedenen Unternehmen ist bekannt, dass ihre persönliche Altersgrenze sehr niedrig angesetzt ist. Wichtig ist, dass du dir bewusst machst, dass ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht aufgrund ihres Alters benachteiligt werden. Sie sollten die gleichen Chancen haben, sich innerhalb des Unternehmens weiterzuentwickeln, und zwar unabhängig davon, wie alt sie sind. Das bedeutet nicht, dass du Angestellte, die oft abwesend sind, bevorzugst. Du solltest bei deinen Entscheidungen lediglich ein Auge darauf haben, dass du wirklich niemanden benachteiligst.
Gerade der Bereich Arbeitssicherheit ist von diesem Thema stark betroffen, denn es ist absolut sinnvoll, dass du auf die speziellen Bedürfnisse älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingehst. Denk etwa an Aufgaben, die körperlich herausfordernd sein können. Da könnten ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besondere Arbeitsbedingungen benötigen, damit sie sicher ihrer Tätigkeit nachgehen können.
Diskriminierung aufgrund des Geschlechts
Leider ist gerade dieser Punkt nach wie vor sehr weit verbreitet, und zwar ganz besonders in bestimmten Branchen und Positionen. Denke etwa an die sogenannten »Quotenfrauen«. Stelle in deinem Unternehmen unbedingt sicher, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich in deiner Firma gleich entwickeln können und zumindest die Chance haben, weiter zu kommen, unabhängig davon, welches Geschlecht sie haben. Ein typisches Klischee ist, dass Frauen automatisch als weniger geeignet für Führungspositionen betrachtet werden. So entstehen stark männlich dominierte Führungsebenen, was sich wiederum auf die Art und Weise auswirkt, wie und welche Entscheidungen im Unternehmen getroffen werden.
In diesen Bereich fällt auch das, was unter der Pay-Gap bekannt ist. Frauen bekommen oftmals trotz gleicher Qualifikation und Position weniger Gehalt. Das hast du selbst zu einem guten Teil in der Hand.
Bedenke auch unbedingt, dass es nach wie vor sehr stark verbreitet ist, dass Frauen allein aufgrund der Tatsache, dass sie Kinder haben, schlechtere Chancen haben. Da ist die Kinderbetreuung, die nicht sichergestellt ist. Auch die Pflege älterer Verwandter obliegt in vielen Fällen den Frauen der Familie. Als Arbeitgeber solltest du darauf achten, dass weibliche Angestellte die Möglichkeit haben, ihre Arbeitszeiten zu flexibilisieren. Darüber hinaus kannst du Unterstützung bei der Kinderbetreuung anbieten. So kannst du einen aktiven Beitrag dazu leisten, dass Frauen und Männer in deinem Unternehmen gleichermaßen am Arbeitsplatz teilhaben können.
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Konkrete Maßnahmen gegen Diskriminierung am Arbeitsplatz
Es gibt verschiedene Aktionen, die du einleiten kannst, um das Thema Diskriminierung am Arbeitsplatz zu vermeiden oder sogar zu eliminieren.
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Formuliere Stellenanzeigen so, dass sie für alle Bewerberinnen und Bewerber gleich zugänglich sind. Es sollte weder eine bestimmte Herkunft, noch ein gewisses Alter oder Geschlecht aktiv bevorzugt werden.
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Diese Haltung sollte sich bestenfalls auf den gesamten Rekrutierungsprozess beziehen. Auch bei der Einstellung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten Herkunft, Alter und Geschlecht keine Rolle spielen. Das gilt natürlich nur, sofern gleiche Fähigkeiten und Erfahrungen vorliegen. Jeder sollte die gleiche Chance haben, eingestellt zu werden.
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Schaffe eine offene und inklusive Arbeitskultur, in der alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter willkommen sind. Führungskräfte sollten sich bemühen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus unterschiedlichen Kulturen und mit verschiedenen Herkünften einzubeziehen und eine Atmosphäre des Respekts und der Zusammenarbeit zu schaffen. Dieser Punkt bedingt natürlich eine Offenheit auf beiden Seiten. Hier bist du als Arbeitgeber gefragt, genau diese Haltung zur Unternehmenskultur zu machen.
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Während der Arbeit sollten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleich behandelt werden. Das bedeutet auch, dass alle Angestellten die gleichen Möglichkeiten haben müssen, sich zu entwickeln und sogar Karriere zu machen. Das sollte unabhängig von Alter, Geschlecht und Herkunft möglich sein.
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Biete regelmäßig Schulungen zur Sensibilisierung für Diskriminierung am Arbeitsplatz an. Das muss nicht zu einer Art Mahnveranstaltung werden. Oft entsteht Diskriminierung auf der Basis von Unwissen. Diese Tatsache kannst du vermeiden, wenn du Schulungen anbietest.
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Richte eine Beschwerdestelle ein, bei der sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vertraulich melden können, wenn sie Diskriminierung erlebt haben. Diese Stelle muss unbedingt unabhängig von der Personalstelle sein, damit eine unparteiische Untersuchung des Zusammenhangs gewährleistet bleibt.
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Überprüfe die allgemeinen Arbeitsbedingungen und die Arbeitsplatzgestaltung. Du als Arbeitgeber solltest sicherstellen, dass alle Arbeitsplätze so gestaltet und eingerichtet sind, dass dort ohne eine Diskriminierung gearbeitet werden kann. Dazu kann es gehören, dass barrierefreie Arbeitsplätze eingerichtet werden. So können auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderung in deinem Unternehmen arbeiten, ohne eine direkte Benachteiligung zu haben.
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Fördere Inklusion und Diversität. Befördere gezielt Menschen mit Migrationshintergrund und Frauen in Führungspositionen oder ergreife gezielte Maßnahmen zur Integration von Menschen mit Behinderung. Diskriminierung beginnt oft ganz oben in einem Unternehmen. Sorge du mit deiner Haltung und deinem Handeln dafür, dass Diskriminierung keinen Platz hat, dafür aber umso mehr Inklusion und Diversität.
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Sensibilisiere regelmäßig deine Mitarbeiter für dieses wichtige Thema in ihrem Arbeitsleben. Dabei geht es vor allen Dingen um Best Practices und ganz konkrete Fallbeispiele. Wir können nicht oft genug betonen, dass viel Diskriminierung aufgrund von Unwissenheit passiert.
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Fördere eine offene Kommunikation: Bleib mit all deinen Mitarbeitern im Gespräch. Führe regelmäßige Feedbackgespräche mit deinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, auch zum Thema Diskriminierung im Job. So können potenzielle Probleme oder Schwierigkeiten frühzeitig erkannt und gelöst werden, bevor es wirklich zu einer Diskriminierung kommt.
Fazit Diskriminierung am Arbeitsplatz
Diskriminierung am Arbeitsplatz zu vermeiden ist eine komplexe, aber grundlegende Aufgabe. Es geht nicht darum, jede Position zwanghaft für alle zugänglich zu machen, sondern um eine Unternehmenskultur der Gleichberechtigung und Chancengleichheit. Dabei spielen auch Themen wie Mobbing am Arbeitsplatz und Lohngerechtigkeit zwischen Männern und Frauen eine entscheidende Rolle. Gerechtigkeit bedeutet hier, gleiche Möglichkeiten zu schaffen, damit jeder entsprechend seinen Fähigkeiten beitragen kann.
Eine inklusive Haltung fördert eine vorbildliche Unternehmenskultur, die sich positiv auf Kunden und Geschäftspartner auswirkt. Umgekehrt kann das Dulden von Diskriminierung, sei es aufgrund von Alter, Geschlecht, Herkunft oder anderen Merkmalen, gravierende negative Folgen haben und zu einem unwelcoming Arbeitsklima führen. Als Arbeitgeber trägst du die Verantwortung, ein deutliches Zeichen gegen jegliche Form von Benachteiligung zu setzen und eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich alle Mitarbeiter wertgeschätzt fühlen.
Zudem schreibt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz vor, dass Diskriminierung in deinem Unternehmen aktiv entgegengewirkt werden muss. Es ist deine Pflicht, einen sicheren Raum für alle Mitarbeiter zu gewährleisten, unabhängig von Nationalität, Alter oder Geschlecht. Eine solche positive und inklusive Unternehmenskultur spiegelt sich letztlich auch in den Erfolgen deines Unternehmens wider.
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