Aktuelle Regelungen zur Arbeitszeiterfassung für Unternehmen

  • Verfasst von: Diana Tran
  • Letzte Aktualisierung: 10 Oktober 2024
Für die Zeiterfassung gibt es aktuell Systeme, für die man vor Ort sein muss und solche, die ortsunabhängig funktionieren.

Seit dem entscheidenden Urteil des Bundesarbeitsgerichts (BAG) im Jahr 2022 hat das Thema Arbeitszeiterfassung in Deutschland eine neue Dynamik erhalten. Für viele Arbeitgeber und Unternehmen bedeutet das Anpassungen in ihren HR-Prozessen, da nun klare Regelungen zur Pflicht zur Zeiterfassung bestehen. Doch was genau hat sich geändert und welche Maßnahmen müssen Unternehmen ergreifen? In diesem Blog erfährst du, was aktuell gilt und wie du die digitale Zeiterfassung optimal umsetzen kannst.

1. Das BAG-Urteil und seine Folgen

Im Jahr 2022 urteilte das BAG, dass Arbeitgeber in Deutschland dazu verpflichtet sind, die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeiter systematisch zu erfassen. Grundlage dafür ist eine europäische Verordnung aus dem Jahr 2019, die das Ziel verfolgt, Arbeitszeiten besser zu kontrollieren und damit die Rechte der Arbeitnehmer zu schützen.

Was genau heißt das? Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass jede geleistete Arbeitsstunde erfasst wird, also der Arbeitsbeginn, das Arbeitsende und die Pausenzeiten. Dieses Urteil gilt auch unabhängig von der Branche und Unternehmensgröße. Für viele kleine Unternehmen stellt sich damit die Frage, welche Tools zur Zeiterfassung sinnvoll und praktikabel sind.

2. Vertrauensarbeitszeit – ein Auslaufmodell?

Eine zentrale Frage, die sich seit dem Urteil stellt, betrifft die sogenannte Vertrauensarbeitszeit. Vor dem Urteil konnten viele Unternehmen darauf vertrauen, dass ihre Mitarbeiter eigenverantwortlich ihre Arbeitsstunden einteilen und keine exakte Erfassung notwendig war. Doch dieses Modell gerät immer mehr ins Wanken. Obwohl Vertrauensarbeitszeit weiterhin möglich ist, muss sie dokumentiert werden. Das heißt, Unternehmen müssen ein Zeiterfassungssystem implementieren, das alle geleisteten Stunden genau nachhält – auch, wenn ein Mitarbeiter flexibel und eben nicht vor Ort arbeitet.

3. Was sagt das Gesetz?

Alle Regeln für die Zeiterfassung erfassen die Arbeit – nicht zwangsläufig mit einer Stempeluhr.

Aktuell gibt es keine spezifischen deutschen gesetzlichen Regeln, die die Erfassung der Arbeitszeiten regelt. Das Urteil des BAG basiert vielmehr auf einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) aus dem Jahr 2019, die alle Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, Vorkehrungen zur Arbeitszeiterfassung zu treffen. Die Umsetzung in nationales Recht steht allerdings noch aus. Unternehmen sollten sich dennoch auf Änderungen einstellen und rechtzeitig geeignete Systeme einführen.

4. Digitale Lösungen und die Vorteile der Automatisierung

Viele Unternehmen haben bereits auf digitale Zeiterfassungssysteme umgestellt. Tools wie HR-Software bieten flexible Lösungen, die nicht nur den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, sondern auch den Alltag erleichtern. Die klassische Stempeluhr hat in vielen Betrieben ausgedient, stattdessen kommen immer häufiger cloudbasierte Systeme oder mobile Apps zum Einsatz. Mitarbeiter können alle ihre Arbeitszeiten bequem per Smartphone erfassen, was vor allem in Zeiten von Homeoffice und flexiblen Arbeitsmodellen praktisch ist.

5. Wie funktioniert digitale Zeiterfassung?

Die meisten digitalen Tools zur Arbeitszeiterfassung bieten eine Vielzahl an Funktionen. Neben der einfachen Erfassung der Arbeitsstunden lassen sich oft auch Pausenzeiten, Überstunden und Urlaubstage verwalten. Viele Systeme bieten zudem die Möglichkeit, die Arbeitszeiten in Echtzeit zu überwachen und entsprechende Benachrichtigungen zu versenden, wenn Arbeitszeitregelungen verletzt werden. Für Arbeitgeber ist es außerdem von Vorteil, dass diese Systeme oft mit anderen Prozessen aus der HR wie der Lohnabrechnung oder der Dienstplanung verknüpft werden können.

6. Herausforderungen und Unsicherheiten gegenüber den Regeln der Zeiterfassung

In der Regel wird die Zeiterfassung so gestaltet, dass nicht alle Kunden sie sehen müssen.

Trotz der vielen Vorteile gibt es auch einige Unsicherheiten bei der Umsetzung der Zeiterfassung. Noch immer ist nicht genau geregelt, welche technischen Anforderungen die Systeme erfüllen müssen und welche Strafen auf Firmen zukommen, die ihrer Pflicht nicht nachkommen. Bislang fehlen auch konkrete Angaben zu den Strafen bei Missachtung der Zeiterfassungspflicht. Zudem ist es unklar, inwiefern die Mitbestimmung des Betriebsrats bei der Einführung neuer Systeme eine Rolle spielt.

7. Wie sollten Unternehmen jetzt mit ihrer Zeiterfassung vorgehen?

Was bedeutet all das für dich als Arbeitgeber? Klar ist, dass Firmen sich rechtzeitig mit der Thematik der Arbeitszeiterfassung auseinandersetzen müssen. Die Wahl eines geeigneten Zeiterfassungssystems ist entscheidend, um sowohl die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen als auch die eigenen Prozesse zu optimieren. Setze auf digitale Lösungen, die flexibel und skalierbar sind, und informiere deine Mitarbeiter umfassend über die neuen Regelungen für Zeiterfassungssysteme und deren Implementierung in dein Unternehmen. So stellst du sicher, dass du auch in Zukunft rechtssicher und effizient arbeiten kannst.

8. Verschiedene Arten der Zeiterfassung: Vom Stechuhr-Prinzip bis zur digitalen Erfassung

In der Vergangenheit war die klassische Stechuhr das dominierende Modell zur Erfassung der Arbeitszeit. Dieses analoge System hatte seine Vor- und Nachteile, wurde jedoch durch die rasante Entwicklung der digitalen Zeiterfassung zunehmend verdrängt. Heutzutage haben Firmen eine Vielzahl an Optionen, um die Arbeitszeiten der Mitarbeiter zu dokumentieren. Aber welche Lösungen sind die besten?

Stechuhr und Stempeluhr: Traditionelle Systeme im digitalen Zeitalter

Alle Zeiterfassungen müssen systematisch sein – auch auf dem Rechner sollten sie funktionieren.

Die Stempeluhr, auch bekannt als Stechuhr, funktioniert nach einem simplen Prinzip: Die Mitarbeiter stempeln beim Arbeitsbeginn und -ende ihre Zeitkarten. Auch Pausen können auf diese Weise erfasst werden. Doch dieses System stößt in der modernen Arbeitswelt an seine Grenzen, besonders in Zeiten von Homeoffice und flexiblen Arbeitszeiten. Ein weiterer Nachteil ist die fehlende Integration mit digitalen HR-Prozessen wie der Lohnabrechnung oder der Schichtplanung.

Digitale Zeiterfassung und Zeiterfassungssoftware

Moderne digitale Zeiterfassungssysteme bieten deutlich mehr Flexibilität und Funktionalität. Sie ermöglichen es, die Arbeitszeiten der Mitarbeiter über verschiedene Orte hinweg zu erfassen, sei es im Büro, im Homeoffice oder unterwegs. Mit mobilen Geräten wie einem Smartphone oder speziellen Geräten zur Zeiterfassung, können die Arbeitsstunden in Echtzeit erfasst werden. Diese Systeme bieten nicht nur einen besseren Ablauf, sondern auch mehr Transparenz für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Ein Beispiel für eine digitale Zeiterfassung ist die Integration solcher Systeme in HR-Software, die zusätzlich Funktionen wie die Verwaltung von Urlaubszeiten, Dienstplänen und sogar die Überwachung von Pausenzeiten bietet. Die Bedienung solcher Systeme ist oft intuitiv und benutzerfreundlich, sodass auch Mitarbeiter ohne technisches Hintergrundwissen problemlos ihre Arbeitszeiten erfassen können.

Integration und Funktion von Zeiterfassungssoftware

Moderne Zeiterfassungssoftware wird zunehmend in Unternehmen unterschiedlicher Größen eingesetzt. Diese Softwarelösungen bieten umfassende Funktionen, um den gesamten Prozess der Arbeitszeiterfassung zu automatisieren und zu optimieren. Firmen können mithilfe solcher Software Daten sammeln, Berichte erstellen und Benachrichtigungen über etwaige Verstöße gegen Arbeitszeitregelungen versenden.

Ein weiterer Vorteil dieser Tools ist die Verbindung mit anderen Systemen, wie beispielsweise der Lohnabrechnung oder der Planung von Projekten und Schichten. Dadurch wird es für Unternehmen einfacher, alle Aspekte der Arbeitszeit zu verwalten und einen Überblick über geleistete Stunden, Überstunden und Fehlzeiten zu behalten.

Einsatz von mobilen Zeiterfassungstools

Immer mehr Firmen setzen auf mobile Tools zur Erfassung der Arbeitszeiten, insbesondere im Homeoffice oder bei Mitarbeitern, die häufig an wechselnden Standorten arbeiten. Diese Tools erlauben es, die Arbeitszeiten direkt über ein Smartphone oder Tablet zu erfassen und mit der zentralen Zeiterfassungssoftware zu synchronisieren. Die Bedienung dieser mobilen Tools ist oft einfach und erfordert keine aufwändige Schulung der Mitarbeiter.

Vor- und Nachteile von Zeiterfassungssystemen

Obwohl die Digitalisierung viele Vorteile mit sich bringt, haben auch moderne Zeiterfassungssysteme ihre Herausforderungen. Die Datenschutzfrage steht oft im Raum, da die erfassten Daten sensibel sind. Unternehmen müssen sicherstellen, dass alle Informationen sicher und gemäß den geltenden Vorschriften gespeichert werden. Zudem stellt sich immer die Frage, wie viel Kontrolle notwendig ist, ohne das Vertrauen zwischen Arbeitgeber und Mitarbeiter zu beeinträchtigen. Ein transparenter Umgang mit diesen Systemen ist deshalb essenziell.

9. Die Anforderungen an die Zeiterfassungssysteme

Moderne Zeiterfassung – wir übernehmen Zeiterfassungen für alle Kunden.

Obwohl noch keine spezifischen gesetzlichen Regeln in Deutschland verabschiedet wurden, müssen Unternehmen sicherstellen, dass die Systeme zur Zeiterfassung den Anforderungen des Arbeitsschutzgesetzes und der europäischen Arbeitszeitrichtlinie entsprechen. Hierzu zählt:

  • Erfassung der täglichen Arbeitszeiten, inklusive Pausenzeiten

  • Gewährleistung der Mindestpausen nach 6 bzw. 9 Stunden Arbeitszeit

  • Einhaltung der maximalen Arbeitszeitgrenzen von 8 bzw. 10 Stunden pro Tag

Es besteht noch keine Klarheit darüber, welche technischen Anforderungen die Zeiterfassungssysteme erfüllen müssen. Es gibt keine strenge Vorschrift, ob diese digital oder analog sein müssen. Jedoch sind digitale Systeme oft effizienter und leichter in den Alltag zu integrieren.

Mitbestimmung und Pflichten des Arbeitgebers

In vielen Unternehmen stellt sich die Frage, welche Rolle der Betriebsrat bei der Einführung von Zeiterfassungssystemen spielt. Grundsätzlich hat der Betriebsrat ein Mitbestimmungsrecht bei der Einführung und Nutzung solcher Systeme, insbesondere wenn es um digitale Zeiterfassung und die Überwachung der Arbeitszeiten geht. Die Implementierung eines neuen Zeiterfassungssystems sollte daher stets in Absprache mit dem Betriebsrat erfolgen.

Darüber hinaus ist der Arbeitgeber verpflichtet, seine Mitarbeiter umfassend über die neue Regelung zu informieren. Das betrifft sowohl die gesetzlichen Vorschriften als auch die praktischen Details der neuen Zeiterfassung. Transparenz und Klarheit sind hier von großer Bedeutung, um mögliche Unstimmigkeiten zu vermeiden.

Strafen und Sanktionen

Bisher gibt es in Deutschland keine konkreten Strafen für Arbeitgeber, die ihrer Pflicht zur Arbeitszeiterfassung nicht nachkommen. Allerdings können Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz, insbesondere bei der Missachtung von Überstundenregelungen, zu erheblichen Bußgeldern führen. Unternehmen sollten deshalb vorsorglich handeln und sich rechtzeitig über die besten Schritte zur Umsetzung eines gesetzeskonformen Zeiterfassungssystems informieren.

Vertrauensarbeitszeit und Flexibilität: Was bleibt erlaubt?

Auch nach dem BAG-Urteil bleibt die Vertrauensarbeitszeit theoretisch möglich. In diesem Modell vertrauen Unternehmen darauf, dass Mitarbeiter ihre Arbeitszeit eigenverantwortlich regeln. Allerdings muss auch hier die tatsächliche Arbeitszeit dokumentiert werden. Das bedeutet, dass selbst bei flexiblen Arbeitsmodellen wie Homeoffice oder Teilzeit eine genaue Erfassung der geleisteten Arbeitsstunden erfolgen muss. Unternehmen müssen also eine Balance zwischen Flexibilität und Kontrolle finden, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen.

Optimale Zeiterfassung mit Shiftbase

Um sicherzustellen, dass dein Unternehmen die gesetzlichen Anforderungen zur Arbeitszeiterfassung erfüllt, sind digitale Lösungen unerlässlich. Shiftbase bietet ein umfassendes Tool zur Zeiterfassung, das sich leicht in den Arbeitsalltag integrieren lässt. Mit Funktionen zur Verwaltung von Arbeitszeiten, Pausen und Dienstplänen erleichtert Shiftbase die Organisation und Dokumentation der Arbeitszeiten und macht die Zeiterfassung ud .

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